Geheimtipp

Reisen, reden, Gutes tun.

Das „Informations- und Ressourcenzentrum Ökotourismus“, eine Nichtregierungsorganisation in Almaty, hat ein Netzwerk ländlicher Gästehäuser in einigen der schönsten Ecken Kasachstan aufgebaut. Das sind Privathäuser ganz einfacher, freundlicher Leute, die für Touristen „bed & breakfast“ anbieten (Mittagessen und Abendbrot auf Wunsch auch), Wanderungen, Ausritte, hier und da auch Auto-Touren und andere touristische Dienstleistungen.

Für den Urlauber bietet die Nutzung solcher Gästehäuser mehrere Vorteile: Es ist preiswert, er lernt das Land, mitsamt seiner vielfältigen Alltagskultur von innen kennen, er ist nah an der Natur. Und für die Gastgeber ist das oftmals die einzige Einkommensquelle. Armut, Umweltzerstörung, Abwanderung in die Städte soll so wenigstens teilweise verhindert werden. Die meisten dieser Gästehäuser habe ich inzwischen selbst getestet.

Reiseberichte und Anekdoten

Ich war in Talgar ganz in der Nähe von Almaty, man gelangt in einer Stunde dorthin und kann in zwei bis drei Tagen in den Tälern des Tien Schan ein kleines Kontrastprogramm zur südlichen Metropole absolvieren. In Kaskasu in Südkasachstan ist man mittendrin im kasachischen Landleben, eine großartige Natur liegt vor der Haustür, und die kulturhistorischen Highlights des Landes sind nicht weit. Auf der bizarren Halbinsel Mangyschlak kann man vorerst nur in einem sehr einfachen Kamelzüchterhaus unterkommen – oder überall sein Zelt aufstellen, wogegen in Korgalzhyn in der Steppe schon seit Jahren erfolgreich Ornithologen in den Privatpensionen beherbergt werden.

Ridder im kasachischen Altaj erinnert schon sehr an Sibirien; in der Imkerei von Gennadi kann man eine Woche lang Taigaluft schnuppern und sich in der Honigsauna verwöhnen. Und in Sandyktau und anderen ehemaligen Kosakendörfern in Nordkasachstan findet man eine gute Mischung aus Steppe und beeren- und pilzreichen Wäldern, dazu Gastgeber, die in der Küche wahre Wunderwerke vollbringen. Berichte aus Saty, Schabanbaj Bi und Majmyr folgen. Wenn man in all diesen Gästehäusern gewesen ist, hat man eine Ahnung davon, was Kasachstan wirklich ist.

Überall trifft man auf große Herzlichkeit – mit einem Wort: Hinfahren!