Die Menschen

Auf dem riesigen Territorium Kasachstans leben nur 18 Millionen Menschen, davon 66 Prozent Kasachen, 20 Prozent Russen, drei Prozent Usbeken, zwei Prozent Ukrainer, je ein Prozent Tataren, Uiguren, Koreaner und Deutsche. Die „restlichen“ fünf Prozent verteilen sich auf weitere ca. 100 Völkerschaften.

Woher kommt dieses babylonische Völkergemisch?

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© ds, Oma und Enkelin

Die an Wanderungsbewegungen und Eroberungszügen reiche Geschichte der zentralasiatischen Steppe sowie Handel und Wandel auf der Seidenstraße haben dazu geführt, dass bereits vor der Etablierung der Sowjetmacht auf kasachischem Territorium ein buntes Völkchen zu Hause war.

Kasachen, Usbeken, Turkmenen, Kirgisen, Perser, Chinesen, Uiguren, Dunganen, Russen, Ukrainer, Tataren und viele andere waren bereits hier heimisch, bevor Stalin mit seiner Deportationspolitik begann.

Unter Stalin wurden weit über eine Million Koreaner, Deutsche, Tschetschenen, Inguschen, Polen, Krimtataren, Türken, Griechen und andere Völkerschaften hinter den Ural zwangsumgesiedelt.

Weitere Zehntausende Angehörige aller im sowjetischen Vielvölkerstaat vertretenen Nationalitäten kamen während der Neulandgewinnung in den fünfziger und sechziger Jahren in die kasachische Steppe – diesmal freiwillig.

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© ds, Aufgeschlossenheit macht es leicht

Heute sind die Kasachstaner, wie sich die Bürger des Landes nennen, zu Recht stolz auf ihren Mix und vor allem darauf, dass es in der bunten Mischung nie zu Spannungen oder Übergriffen zwischen den einzelnen Ethnien gekommen ist.

Der größte Reichtum Kasachstans ist sind seine Menschen mit ihrer Toleranz und Gastfreundschaft.